
(DailyFX.de) Mit dem Independence Day in den USA könnten Bewegungen im EUR/USD limitiert ausfallen. Der gestrige angestoßene Test der 1,36 zeigte jedoch auf, wie schnell der seit Mai bestehende Druck im Währungspaar sich zurückmelden kann. Diese Grundstimmung von gestern könnte auch noch auf den heutigen Verlauf abfärben.
Eine anziehende US-Konjunktur verstärkt die divergierenden Haltungen der EZB und der Fed.
US-Arbeitsmarkt
Deutlich über der Erwartung wurden im Juni neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen, wie der Bereicht des Bureau of Labor Statistics aufzeigte. Mit 288T stellen setzte der gestern veröffentlichte Wert sich deutlich von der Erwartung von 211T ab. Auch die Arbeitslosenquote verzeichnete mit dem Rutsch von 6,3% auf 6,1% eine überraschend positive Entwicklung.

EZB Entscheid ohne Neues
EZB wird sich länger einer expansiven Geldpolitik widmen. Während der Arbeitsmarkt Überraschungen bot, war dem Zinsentscheid und die Pressekonferenz mit Draghi wenig Neues zu entnehmen. Die Leitzinsen des Eurosystems wurden nicht angerührt. Mit einer schwachen Inflationsaussicht wird sich daran auch so schnell nicht etwas ändern.
Die EZB wird vorerst die Auswirkungen des im Juni verkündeten Stimuluspakets abwarten. Gerade in Bezug auf das Voranschreiten der Vorbereitungen der Ankäufe der besicherten Wertpapieren (ABS) hätte ich mehr neue Informationen erwartet.
Stimuluspaket der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung
Erst im Juni bot die EZB ein breit gefächertes Stimuluspaket. Neben dem Herabsetzen des Zinssatzes für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte um 10 Basispunkte auf 0,15%, senkte die EZB die Spitzenrefinanzierungsfazilität um 35 Basispunkte auf 0,4% und den Zinssatz für die Einlagefazilität um 10 Basispunkte auf 0,4%. Doch nicht nur die Leitzinsen wurden gesenkt.

Des Weiteren bot der Entscheid
•gezieltelängerfristige Refinanzierungsgeschäfte
•die Zusage die Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf Outright-Käufe am Markt für Asset-Backed Securities (ABS)zu verstärken
•Verlängerung des Mengentenderverfahrens mit Vollzuteilung
•Und das Aussetzen der wöchentlichenFeinsteuerungsoperationen des Securities Markets Programme (SMP).
Ein Massnahmenpaket, das die Kreditvergabe von Banken an Haushalte unterstützen und gegen die Abwärtsrisiken einer zu lange andauernden tiefen Inflation, einer anhaltenden hohen Arbeitslosenquote und einer Stagnation der europäischen Konjunktur steuern soll.
Die 1,36 wurde getestet. Die bearische Flagge damit aufgelöst. Der Ausblick für den EUR/USD bleibt damit bearish. Das Juni-Tief von 1,35 und Jahres-Tief von 1,347 könnten potenziell nun von Marktteilnehmern verstärkt anvisiert werden. Ein Bruch der 1,37 hingegen würde eine stärkere Erholung andeuten.

Daily Chart erstellt mit der Trading Station von FXCM
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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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