(DailyFX.de) Die Erwartungen an den heutigen US-Arbeitmarktbericht zeigen etwas Widersprüchliches auf. Während die neugeschaffenen Stellen im Mai mit 215T zwar deutlich unter dem Jobzuwachs von April (288T) erwartet werden, so ist die Erwartung dennoch als optimistisch angesetzt zu werten. Auf dem Niveau des durchschnittlichen der Vormonate findet sich der Schätzwert und deutlich über dem reichlich gepriesenen durchschnittlichen Anstieg aus 2013 von 194T.Dennoch die Arbeitslosequote soll den Erwartungen von 6,3% im Mai auf 6,4% angestiegen sein.
Doch nicht nur den neugeschaffenen Stellen und der Arbeitslosenquote gilt der Blick. Revisionen der Vormonate könnten Marktimpulse auslösen, gerade die herrausstechende April-Kennzahl droht negativ revidiert zu werden.

Mit den Zahlen des privaten Dienstleister ADP deutete diese Woche bereits, ein als Frühindikator des offiziellen Reports der BLS auf eine enttäuschende Zahl. Mit 179T fiel dieser Indikator deutlich unter der Erwartung von 208T aus und auch die zwei vorangegangenen Monate wurden nach unten korriegiert.

Trotz einer hohen positiven Korrelation beider Bericht, wie der folgende Chart einfängt, so sollte diese Kennzahl des ADP Reports viel eher jedoch nur als grobe Orientierung herangezogen werden.

Es lohnt sich somit auf andere wirtschaftliche Indikatoren der USA zu schauen, um eine Erwartungshaltung an die heutige Kennzahl entstehen zu lassen.
Doch die ADP Arbeitsmarktdaten sind nicht die einzigen Daten, die für eine skeptische Meinung sorgen.
Das überraschend gefallene US-BIP im ersten Quartal drückt die Stimmung, doch spiegelt eben noch die Spuren des kalten Winters wieder und aus diesem Winterschlaf ist die US-Wirtschaft mittlerweile erwacht.

Bedeutender erweist sich der angekündigte Stellenabbau laut dem Challenger-Index. Auf den höchsten Stand seit Feb. 2013 zog der Index im Mai mit 52.921 Stellabbau-Absichten, d.h., angekündigte Stellenstreichungen sind derartig hoch wie zuletzt vor 15 Monate.

Es lassen sich auch zweifelsohne Argumente finden, die für positive Entwicklungen sprechen, wie ein überraschend positiver ISM Einkaufsmanagerindex Verlauf im Mai für das nicht verarbeitende Gewerbe.
Nicht nur der ISM Einkaufsmanagerindex überzeugte, auch der Verlauf des Employment-Bestandteils. Ein stärkerer Anstieg ist hier im Non Manufacturing Bereich verzeichnet worden. Im verarbeitenden Gewerbe verlangsamte sich hingegen der Anstieg in den Jobs.
Quelle: ISM

Neben dem überraschenden Anstieg der US-Autragseinträge der Verbrauchsgüter im Mai deutet auch die Stimmung des Verbunds NFIB für Kleinunternehmen auf eher positive Entwicklungen.

Non Farm Payrolls – Volatilität ist zweifelsohne um 14:30 zu erwarten.
Die ADP und Challenger-Index Vorgaben gewichte ich in meiner Einschätzung schwerer, als die Aspekte die für starke NFPs sprechen. Daher könnte der US-Dollar geschwächt aus dem Event hervorgehen, doch auch ich bin gespannt auf die Kennzahl und würde mich freuen, wenn Sie an der Live Abdeckung des US-Arbeitsmarktberichts teilnehmen würden.
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Ausblick
Positiv aufgenommene NFP Zahlen könnten den EUR/USD die gestrige Stärke wieder vergessen lassen. Ein Bruch des Boden des Konsoliderungstiefs um 1,3587 könnte die Bewegung an die 1,35 initiieren.
Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarkt stieß der EUR/USD wieder über die 200-Tage-Linie (aktuell auf der 1,3645). Der NFP Bericht könnte diese Befreiungsbewegung katalysieren sollten die Daten enttäuschen.
Eine Erholung und Anstieg über die 1,368 zielt auf 1,373 ab. Oberhalb der 1,38 würde der Schwächeausblick durch den Rücklauf in die Schiebezone der Vorwochen deutlich verblassen.
Daily Chart

Chart erstellt mit FXCM Trading Station
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Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
Um Niall Delventhal zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an instructor@dailyfx.com
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