Gesprächsthemen:
- EUR/USD - EZB Kommentare baldiger Zinsschritte verhärten sich
- Deutschlands Wachstumsmotor springt an – Eurozone stottert weiter
- ZEW-Umfrage: Wachstumsstempo der deutschen Wirtschaft wird nachlassen
- Zinssenkungen seitens der EZB im Juni bereits beschlossene Sache?
- EUR/USD: Draghi überrascht den Markt mit Andeutung zeitnahen Handelns
Sentiment:
- Seitenwechsel der Großinvestoren (19.05.2014)
- Position der privaten Händler (19.05.2014)
(DailyFX.de)Die deutschen Erzeugerpreise fielen im April stärker als erwartet. Um 0,1% fiel der Deutsche Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte im April (Erwartung 0%). Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lagen im letzten Monaten um 0,9 % niedriger als noch im April 2013. Der Rückgang ist in erster Linie Energiepreisen zu verschulden, denn exklusive Energie lag der Index lediglich um 0,2% niedriger als im Vorjahr. Der Preisrückgang vom elektrischen Strom betrug 4,6%, Erdgas 4,4% und Mineralölerzeugnisse 2,5% seit April 2013. Da Veränderungen der Erzeugerpreise an die Konsumenten weiterübertragen werden können, hätte ein weiterer Anstieg der deutschen Erzeugerpreise hinsichtlich der geringen Inflation in der Eurozone für den EUR/USD eine wenn auch marginale Stütze gebildet. Doch der Vorbotencharakter der Erzeugerpreise auf die Inflationsentwicklung sollte nicht überwertet werden.

Damit wäre die Wirtschaftsagenda des heutigen Tages für den EUR/USD auch bereits durch. Um 10:30 Uhr könnte sich ein Blick auf das Währungspaar GBP/USD hingegen lohnen. Hier wird um 10:30 Uhr die Inflation des Landes erwartet, welche zuletzt auf den niedrigsten Stand seit 2009 fiel. Ob sich hier ein Boden gebildet hat wird sich als relevant erweisen. Gesteigerte Inflationswerte ließen Spekulationen „baldiger“ Zinserhöhungen antreiben und könnten sich bullisher Impulsgeber im GBP/USD erweisen.
Doch die Woche bleibt nicht derartig ruhig
Die Erholungsbewegung könnte infolge eines geschwächten Verbrauchervertrauens in der Eurozone (Mittwoch 16:00 Uhr), eines restriktiven Untertons im Sitzungsprotokoll der Fed (Mittwoch 20:00 Uhr) oder durch enttäuschende europäische Einkaufsmanagerindizes (Donnerstag 8:00 – 10:00 Uhr) sich abrupt auflösen. Auch die IFO-Geschäftserwartungen für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands sollen den Erwartungen nach am Freitag (10:00 Uhr) einen Rückgang aufweisen. Dass es eine schwierige Woche für den EUR/USD werden könnte, darauf deutet aber nicht nur der Blick auf die Wirtschaftsagenda dieser Woche.
Ausblick
Das 2,5 Jahreshoch von 1,399 ließ der Kurs zurück und brach durch die 1,38. Dem Kurs gelang ein wichtiger Rücklauf über die 1,37, doch mit dem Druck baldiger expansiver Schritte der EZB im Nacken & dem erfolgten Seitenwechsel der Großinvestoren bleibt der EUR/USD anfällig. Der Kurs erholt sich vom scharfen Sturz von nahe zu 3,5 Cent.
Ein Anstieg über 1,3732 zielt auf 1,3776 ab. Oberhalb der 1,38 würde der Schwächeausblick durch den Rücklauf in die Schiebezone der Vorwochen deutlich verblassen lassen.
Unterhalb des Apriltiefs von 1,367 folgt der Support der 1,364. Die 200-Tage-Linie notiert zurzeit dicht unterhalb auf 1,3626.
Daily Chart

Chart erstellt mit FXCM Trading Station
Diskutieren Sie das Kursgeschehen im EUR/USD Talk.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
Um Niall Delventhal zu kontaktieren, sende man eine E-Mail an instructor@dailyfx.com
Folgen Sie Niall Delventhal auf Twitter: @NiallDelventhal
