(DailyFX.de) –Der DAX startet mit einer Achterbahnfahrt in die neue Handelswoche. Nachdem der deutsche Leitindex kurz nach Wochenstart mehr als ein Prozent verlor, wurde dieser Verlust bereits vor der US-Eröffnung am Nachmittag wieder aufgeholt, der DAX markierte sogar kurzzeitig neue Hochs, steht nun allerdings wieder dort, wo die Fahrt am morgen begann.
Als Begründung lässt sich anführen, dass die Unsicherheit über die weitere Notenbankpolitik der EZB allgegenwärtig ist. Mehr und mehr Marktteilnehmer merken, dass weitere Zinssenkungen seitens der EZB alleinstehend keine positiven Effekte für die Realwirtschaft haben dürfte und dass seitens der EZB geldpolitisch schlicht mehr kommen muss bspw. durch die zur Verfügungstellung zweckgebundener Liquidität der EZB an Banken, die dann an die Realwirtschaft weitergereicht wird und nicht in spekulativen Investments in griechischen, italienischen oder spanischen Bonds versickert.
Desweiteren erwarten die Marktteilnehmer mit Spannung das Sitzungsprotokoll der FED am Mittwochabend. Schaut man sich die Entwicklung 10- und 30-jähriger US-Schulditel an, so deuten die fallenden Zinsen darauf, dass die FED auch noch deutlich über das Ende des Anleiheaufkaufprogramms QE3 an ihrer Niedrigzinspolitik festhält. Dass das mehr an Liquidität hier positive Effekte nach sich zieht, ist allerdings vorbei. Der Fokus der Marktteilnehmer verschiebt sich mittlerweile von reiner Quantität auf Qualität und diese kann die US-Wirtschaft schlicht nicht liefern. Dass Allheilmittel Liquidität kommt also mehr und mehr aus der Mode, das Risiko mindestens einer Attacke auf die April-Tiefs um 9.400 Punkte diese Woche ist verstärkt gegeben.
Aus technischer Sicht ist es für die Bullen wichtig, dass der Vorwochenschluss über 9.600 Punkten lag, der DAX hat ausgehend hiervon weiter bullishes Potential zurück in Richtung der 9.800er Marke. Als Zwischenziel fungiert zum Wochenstart auf der Oberseite die Region 9.680 / 710 Punkten.
Sollte es zu einem Drop unter das Freitag- und Vorwochentief kommen, wäre eine Fortführung des bearishen Modus seit Donnerstag zu erwarten, als erstes Ziel auf dem Weg in Richtung 9.370 / 400 Punkten fungierte die Region um 9.480 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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