(DailyFX.de)
EUR/USD durchbricht die Schiebezone der Vorwochen – nachhaltig oder folgt der Rücklauf hinein?
Keine 200 Pips betrug die Handelsspanne des EUR/USD seit Mitte April bis zum EZB Zinsentscheid letzte Woche. Während Draghis Worte während des Zinsentscheids noch das 2,5-Jahreshoch kurzzeitig knacken ließ, fiel der Kurs infolge der Andeutungen zeitnaher expansiver Schritt scharf. Eine Dynamik, die sich am Freitag fortsetze und unter die 1,38 führte. In der Vergangenheit hielt die Schwäche derartiger „dovisher“ Andeutungen nicht lange an. Positive Wirtschaftsdaten der Eurozone stärkten schnell wieder das Vertrauen der Marktteilnehmer, gerade fallende Renditen der Staatsanleihen südlichen Peripherie zeigten dies.

Chart erstellt mit der Trading Station von FXCM
Zuversicht in den Euro seitens spekulativer großer Marktteilnehmer
Montags kann sich im Devisenmarkt stets ein Blick auf den Commitments of Traders Report lohnen, der die Positionierung der Marktteilnehmer, unterteilt in Gruppen, am Futures-Markt einfängt. Mein Blick gilt in den einzelnen Analysen der Reports in erster Linie den Non Commercials (Großspekulanten). Gerade nach der volatilen Schlußphase der letzten Woche ist der folgende Hinweis wichtig: Die Daten spiegeln noch nicht die Reaktion auf den Zinsentscheid der EZB wider. Der Report erscheint mit einer Verzögerung von 3 Tagen und zeigt die Position der Marktteilnehmer von letzten Dienstag an.


Zuversicht in die Eurozone auch seitens spekulativer großer Marktteilnehmer
Vor dem Zinsentscheid kurbelten auch Großspekulanten ihre EUR/USD Position wieder an. Auch hier rechnete man wohl mit einer wenigen expansiven Rhetorik der EZB.
Die Großspekulanten sind mit 32.551 Kontrakten (Netto-Größe) mehrheitlich Long positioniert. Die Netto-Positionierung stieg im Vergleich zur Vorwoche um 6.817 Kontrakte, im 4-Wochenvergleich stieg der Wert um 9.251 Kontrakte.
Aktuelles Verhältnis der Aufstellung der Großspekulanten: 58,62% der Positionen der Gruppe sind Longs, 41,38% sind Short-Positionen. Die mehrheitliche Long-Positionierung kann ein Hinweis für Kursstärke sein. Sowohl im Wochen- wie im 4-Wochenvergleich stieg die Netto-Position, das spricht für ein wachsendes Vertrauen der Großspekulanten in eine bullishe Kursentwicklung. Aus der Positionierungsänderung ergibt sich eine bullishe Trading Tendenz. Erst diesen Freitag wird der Report der CFTC jedoch die Reaktion auf den Zinsentscheid einfangen.
Ausblick
Das 2,5 Jahreshoch von 1,399 ließ der Kurs zurück und brach durch die 1,38. Sollte sich der Bruch der Schiebezone der Vorwochen als nachhaltig erweisen, könnte der Kursverlauf vorerst auf das Apriltief von 1,367 führen. Ein Rücklauf über die Region von 1,378/1,38 könnte den Marktmodus wieder auf Range schalten lassen. Übergeordnet bleibe ich bullish für den EUR/USD, die „dovishe“ Rede der EZB könnte schnell wieder an Kraft verlieren, wenn weitere Konjunkturdaten der Eurozone positiv ausfallen.
Diskutieren Sie das Kursgeschehen im EUR/USD Talk.
Analyse geschrieben von Niall Delventhal, Marktanalyst von DailyFX.de
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