(DailyFX.de) – Der DAX ließ am Dienstag und Mittwoch morgen die Muskeln spielen, zog zurück über das 9.400er Level. Keine Anzeichen mehr von der Schwäche am Montag, mitinitiiert durch die Unsicherheit um die chinesischen Kreditmärkte.
Trotz eines unter der Erwartung liegenden ifo Gschäftsklimaindex, welcher die Erwartung der Marktteilnehmer am Dienstagmorgen nicht erfüllen konnte und einer erneut gescheiterten Bond-Auktion in Russland, welche vor dem Hintergrund der aktuellen Krim-Krise und unsicheren Zukunft an kein frisches Geld von Investoren kommen. Im Gegenteil: innerhalb kurzer Zeit haben Investoren fast 70 Milliarden Dollar aus Russland abgezogen.
Was dann den bullishen Verlauf im DAX auf den Weg gebracht hat, fällt schwer aus fundamentaler Sicht zu argumentieren. Eventuell waren es die Worte vom slowakischen EZB-Ratsmitglied Makuch gewesen, die den DAX trieben.
Makuch bekräftigte am morgen nochmal, dass die EZB deflationären Tendenzen in der europäischen Wirtschaft entgegen wirken würde. Die Aussicht auf mehr Liquidität trieb den DAX dann. Allerdings bliebe die Nachhaltigkeit dann abzuwarten. Zum einen ist dort die Unwahrscheinlichkeit eines solcher geldpolitischen Spritze seitens der EZB vor der Europa-Wahl im Mai diesen Jahres.
Hinzu kommt, dass eben diese Spekulationen auch am Montag morgen die Runde gemacht haben dürften, als die Einkaufsmanagerdaten aus Deutschland und der Euro-Zone nicht überzeugen konnten, der DAX sich allerdings in Richtung Süden verabschiedete.
Und genau hier wirds dann kritisch: offenbar gibt es keinen wirklich nachvollziehbaren Grund, der die Aufwärtsbewegung im DAX rechtfertigt, negative Veröffentlichungen von allen Seiten. Und das ist gefährlich.
Wichtige Wirtschaftsdaten heute sind zwar die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter, doch ich habe meine Zweifel ob der Auswirkungen dieser auf den DAX-Verlauf am heutigen Tag.

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Eher dürften technische Marken den Ton im deutschen Leitindex angeben. Charttechnisch sticht auf Stundenbasis klar die Region um 9.370 / 380 Punkte heraus, deren Überwinden als Ziel auf der Oberseite die Region um zwischen 9.480 / 500 Punkte aktiviert, Zwischenziel 9.420 / 430.
Sollte der DAX hingegen an der 9.400er Region scheitern, so würde sich auf Stundenbasis eine Range beginnen zu etablieren, ein Abprall an der oberen Range-Begrenzung aktiviert zum Wochenschliuss einen Re-Test der Region um 9.160 / 180 Punkten, Zwischenziel im Bereich um 9.300 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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