(DailyFX.de) – Der DAX begab sich am Mittwoch auf Tauchstation, das Säbelrasseln auf der Krim und die Unsicherheit über Liquiditätsengpässe am chinesischen Kreditmarkt locken derzeit keine Käufer deutscher Aktien hinterm Ofen vor.
Wie bereits in den letzten Tagen konnte sich der DAX am Nachmittag ein wenig erholen, da der große Bruder S&P500 einen Teil seiner Verluste in der Lage war zu kompensieren. Doch ich bleibe weiterhin skeptisch ob des Erholungspotentials des DAX in den kommenden Tagen.
Da ich davon ausgehe, dass die Investoren sich in den kommenden Tagen auch am US-amerikanischen Aktienmarkt zurückziehen werden, schaut es weiter nach einem Test der 9.000er Marke im deutschen Leitindex zum Ende des ersten Quartals aus (man schaue hierzu meinen Analyst Short Pick für den SPX500 von Dienstag: http://bit.ly/Olmr0M)
Als Hinweis für meine Einschätzung schaue ich hierzu auf die Entwicklung von Schwellenländer-Währungen wie die türkische Lira oder den südafrikanischen Rand in den letzten Tagen. Beide Währungen markierten zum US-Dollar in dieser Woche neue März-Tiefs, Tendenz weiter fallend.
In der jüngeren Vergangenheit haben sich Unsicherheiten sehr häufig zunächst in Verkaufswellen in Schwellenländer-Währungen gezeigt und schwappten dann zeitlich verzögert auf die globalen Aktienmärkte über. Ein Überspringen eines nervösen Funkens durch China oder die Krim-Krise kann hier weiter schnell in einem gefährlichen Flächenbrand resultieren und den DAX stark unter Druck bringen.

Wirtschaftsdatentechnisch stehen heute nur die Einzelhandelsumsätze aus den USA auf der Agenda, flankiert von den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und dem Monatsreport der EZB:

Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Technisch befindet sich der DAX inem hochbrisanten Bereich. Gestern testete der deutsche Leitindex im Daily die Nackenlinie einer potentiellen Schulter-Kopf-Schulter-Formation, deren projizierte Zielregion um 8.400 / 500 Punkte liegt.
Dieser Verkauf ist in den kommenden Tagen nicht zu erwarten, ich kann mir aber eine ersntzunehmende Attacke zumindest auf das Jahrestief um 9.070 Punkte gut vorstellen.
Auf Intraday-Ebene findet der DAX auf dem Weg zum Jahrestief bei 9.070 Punkten um 9.140 Punkte ein Zwischen-Support.
Wichtige Level auf Intradayebene sehe ich auf der Oberseite im Bereich um 9.250 / 260 Punkte und darüber im Bereich um 9.360 / 370 Punkte.

Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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