(DailyFX.de) – Im Zuge der Veröffentlichung festerer US Erzeugerpreise und dem Empire State Index, der die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe im US Bundesstaat New York wiedergibt, kehrte der schon verloren geglaubte US Konjunkturoptimismus an die Märkte zurück. Der Euro konnte dem nicht viel entgegensetzen.
Der Schock der schlechten Arbeitsmarktdaten vom Freitag scheint damit beinahe überwunden. Der US Dollar, in Tandem mit den bullischen globalen Aktienmärkten, stieg auf seinen höchsten Wert seit der Veröffentlichung der enttäuschenden Anzahl an neu geschaffenen Stellen in den USA. In erster Linie ist der positive Impuls auf Daten des Industriesektors gestützt, die die Hoffnung der Händler nähren, dass die Inflation in diesem Quartal wieder an Fahrt aufnimmt. Der Erzeugerpreisindex stieg im Dezember im Jahresvergleich um 1,4%, was leicht über den Erwartungen von 1,3% lag.
Diese Zahl bietet ohne Frage all jenen, denen das Erreichen einer Arbeitslosenquote von 7% als Grund zur Beendigung der quantitativen Maßnahmen seitens der FED nicht genug war, einen (vorsichtigen) Grund auf den Taper Zug aufzuspringen. Sobald auch die zweite Säule des vorher definierten Zieles von QE3, nämlich einer Inflation von nahe 2% erreicht wird, oder zumindest in Aussicht steht, löst sich die Argumentationsgrundlage dieser Kritiker auf. In diesem Zusammenhang bietet der heutige Handelstag viel Spannung. Die neuesten Verbraucherpreise in den USA werden heute Nachmittag für volatilen Handel im EUR/USD sorgen, denn eines steht fest, die Märkte sind in erster Linie gebannt von der Geldpolitik in Washington, die sich indirekt aus der Inflationszahl ableiten lässt.
Erwartet wird ein Anstieg der Verbraucherpreise im Dezember um 1,5% und eine Kerninflation von 1,7% im Vergleich zum Vorjahr. Damit würde die Inflation wieder wesentlich näher im Bereich der von der FED ausgegebenen Zielrate von 2,0% liegen. Ich erwarte keine Überraschungen in Hinblick auf die Inflationsdaten selbst. Werden die Erwartungen getroffen, dürfte sich das weiter stützend für den US Dollar auswirken und damit den EUR/USD Kurs unter Druck bringen. Der längerfristige Aufwärtstrend des EUR/USD seit dem letzten Sommer wäre damit ernsthaft gefährdet. Die revidierte Inflation in der Eurozone wird übrigens ebenfalls veröffentlicht. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit nach unverändert bei 0,8% für Dezember im Vergleich zum Vorjahr liegen. Damit wird einmal mehr die konjunkturelle Diskrepanz der Eurozone zu den USA deutlich.
EUR/USD
Widerstand: 1,3620 | 1,3690 | 1,3800
Unterstützung:1,3550 | 1,3520 | 1,3400

Wie befinden uns also weiterhin auf einem Kursniveau, dass auf eine Neuorientierung schließen lässt. Erfolgt der Bruch der Aufwärtstrendlinie, ist mittelfrisitg gar ein Kurs von 1,3280 wahrscheinlich.
Analyse geschrieben von Erik Welne, Junior Marktanalyst von DailyFX.de
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