(DailyFX.de) - Der DAX startete vielversprechend in den ersten Handelstag der neuen Handelswoche. Allerdings merkte man recht schnell, dass sich die Marktteilnehmer noch nicht so wirklich einig sind, wo es für den deutschen Leitindex in den kommenden Tagen hingehen soll.
Die ISM-Daten für das verarbeitende Gewerbe aus den USA fielen am Montagnachmittag mit 53,0 auf den niedrigsten Stand seit Juni 2013, doch der DAX stand nahezu still, stabilisierte sich im Bereich seines Tageshochs um 9.470 Punkte.

Ausgehend von der Stabilisierung im DAX im Bereich der Tageshochs trotz schlechter US-Wirtschaftsdaten gibt es nun mehrere Interpretationsmöglichkeiten.
Einerseits könnte man im Zuge der schlechteren ISM-Daten von Hoffnung auf doch mehr Liquidität nach dem Taper im Dezember sprechen, welche den DAX auf hohem Niveau verharren ließ. Das scheint mir jedoch zu weit hergeholt. Besonders, weil die Anstellungskomponente der ISM-Daten deutlich anstieg, was auf bessere Arbeitsmarktdaten am Freitag hindeutet und wiederum auf eine Beibehaltung der weiteren Reduktionen der Anleiheaufkäufe der FED in den kommenden Monaten hindeutet (=weniger Liquidität).
Insgesamt sollte man nicht vergessen, dass die Reduktion der Anleiheaufkäufe im Dezember nach Einschätzung vieler Marktteilnehmer widererwarten für einen DAX-Lauf über 9.600 Punkten gesorgt hat, trotz der Aussicht auf weniger Liquidität. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass es sich bei der Reduktion für mich um einen "Tropfen" auf den heißen Stein" handelte. Dem DAX steht weiter ausreichend Liquidität zur Verfügung, ob Taper oder nicht.
Abzuwarten bleibt also, wie das nächste Bewegung begünstigende Event für den DAX am Freitag, der vielseits mit Spannung erwartete US-Arbeitsmarktbericht, ausfällt. Bis dahin sollte der DAX seinen richtungslosen Handel fortsetzen. Ich sehe mit einem Nicht-Überwinden der 9.500er Marke die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der zum Jahresbegnn eingeleiteten Korrektur als größer an. Ein Verkauf des deutschen Leitindex zum Wochenschluss in Richtung 9.230 / 200 Punkten scheint gegeben.
Für einen solch bearishen Verlauf ist ein Bruch des Vorwochentiefs bei 9.365 Punkten essentiell, andernfalls ist für den DAX mit einem Range-gebundenen Handel zwischen 9.350 und 9.500 Puunkten bis Freitag zu rechnen.

Für den heutigen Tag sind einzig die Daten zum Arbeitsmarkt aus Deutschland relevant. Doch diese bringen tatsächlich ein gewisse Brisanz mit sich. Auch wenn aktuell alle Augen auf der FED und dem Taper liegen, so sind auch Spekulationen um die zukünftige EZB-Geldpolitik ein potentieller Market Mover.
Schlechte Daten vom deutschen Arbeitsmarkt sind somit durch die Aussicht auf quantitative Lockerungen seitens der EZB durchaus in der Lage bullishe Impulse im deutschen Leitindex DAX30 zu begünstigen.

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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