(DailyFX.de) – Die Handelswoche hielt bis zum heutigen Tag der EZB-Leitzinsentscheidung doch einiges an Action bereit und die EZB und heute und die NFPs morgen könnten für weitere volatile Handelsstunden sorgen.
Nachdem der deutsche Leitindex am Dienstag fast 2% verlor, kam es am Mittwoch dann zu einem Bruch der 9.200er Marke.
Die anschließend erwartete Abwärtsdynamik mit dem Bruch dieses Level wurde durch sehr positive Arbeitsmarktdaten der Agentur ADP katalysiert. Diese stiegen mit 215.000 neu-geschaffenen Stellen auf ein 1-Jahreshoch. Die Aussicht auf einen Taper seitens der FED bereits im Dezember schürten hier Ängste vor Liquiditätsengpässen am Markt.
Entspannend wirkten dann die unter den Erwartung liegenden Daten zum ISM-Dienstleistungsindex, welcher diesen restriktiven Spekulationen dann einen Dämpfer verpassten. Der DAX flog parallel zum SPX500 zurück in Richtung der 9.200er Marke.
Anders als zum Euro, könnte ich mir vorstellen, dass der DAX heute durch die EZB keine großen Impulse geliefert bekommt. Ein Großteil der Spekulationen um die Implementierung geldpolitischer Maßnahmen in Form von weiteren LTROs oder auch negativen Zinsen scheint im DAX bereits eingepreist.

Somit landen wir erneut bei einer klassischen Lose-lose-Situation am Donnerstag, sollten wir überhaupt eine Reaktion auf die EZB vor den NFPs am Freitag im DAX zu sehen bekommen:
Entweder die EZB zeigt sich geldpolitisch aktiv, sei es durch die sofortige Ankündigung eines Programms oder der in Aussichtstellung solcher Stimuli in näherer Zukunft, ist das bullishe Potential begrenzt, da eben größtenteils eingepreist.
Oder aber, die EZB verharrt auf ihrem Status Quo und kommuniziert keinerlei Liquiditätsspritzen. Das wiederum wäre im aktuell korrigierenden und fragilen Marktumfeld für den DAX bearish und würde einen Verkauf in Richtung der 8.970 / 9.000er Region nach sich ziehen. Besonders wenn die US-Daten um 14:30 Uhr überzeugen können.
Auf der Kehrseite sind es genau diese Daten, welche den DAX beflügeln könnten.
Die US-BIP-Daten und Daten zu den Privaten Konsumausgaben um 14:30 Uhr sind eventuell in der Lage dem DAX bullishe Impulse zu „verpassen“. Liegen die Daten nämlich unter der Erwartung von 3,0% fürs BIP bzw. unter 1,5% für die Konsumausgaben, rückt ein Taper am 18.12. auf der letzten FED-Sitzung in 2013 wohl in weite Ferne. Und zu was solche Spekulationen in der Lage sind, haben die in Relation hierzu unwichtigen Einkaufsmanagerdaten im DAX ja gestern schon gezeigt.
Technisch würde ein solcher bullisher Impuls mit einer Verteidigung der unteren Aufwärtstrendkanalbegrenzung im DAX im Dailyeinhergehen und das Allzeithoch bei 9.426 Punkten in den kommenden Tagen wieder ind en Fokus rücken.

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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