(DailyFX.de) – Es war nur eine Frage der Zeit: am Dienstag ist der DAX nach den Kursanstiegen über die 9.400er Marke unter Druck geraten, verlor fast 2%.
Als Hauptgrund lassen sich wohl Gewinnmitnahmen und eine längst überfällige und gesunde Korrektur ins Feld führen. Wichtige Wirtschaftsdaten hat der gestrige Tag nicht hervorgebracht, eher scheint es als hätten wir einen klassischen Domino-Effekt zu sehen bekommen.
Hierbei wurden die ersten Gewinnmitnahmen kurz nach der XETRA-Eröffnung mit weiteren Gewinnmitnahmen quittiert und diese haben den DAX dann in einer Endlos-Spirale zurück unter die 9.300er Marke befördert.
Ähnlich, wie in der letzten Woche nicht wirklich jemand verkaufen wollte und der DAX ausgehend von sehr dünnen Umsätzen und trotz durchwachsener Wirtschaftsdaten aus der Euro-Zone über die 9.400er Marke stieg, war es nur eine Frage der Zeit, wann wir das entsprechende Gegenereignis mit Gewinnmitnahmen und mangelndem Kaufinteresse zu sehen bekommen.
Es bleibt nun abzuwarten, ob sich diese Endlos-Spirale vor der wichtigen EZB-Pressekonferenz am Donnerstag und den Arbeitsmarktdaten aus den USA am Freitag weiter fortsetzt.
Denkbar wäre es, dürften doch geldpolitische Stimuli seitens der EZB, sollten sie verkündet werden, bereits größtenteils in die Bewegung der letzten Wochen im DAX eingepreist sein.
In diesem Zusammenhang rücken am heutigen Tag diverse Wirtschaftsdaten in den Fokus, welche wohl alle für den DAX vor dem Hintergrund der bevorstehenden EZB-Sitzung morgen für den DAX eine „Lose-lose“-Situation darstellen.

Liegen die Daten über den Erwartungen, würde die Aussicht auf weniger Liquidität den DAX belasten, besonders wenn zudem Taper-Spekulationen seitens der FED wieder hochkochen.
Liegen die Daten unter der Erwartung und die Marktteilnehmer gelangen zur Überzeugung, dass es am Donnerstag geldpolitische Stimuli seitens der EZB bspw. in Form von neuen LTROs gibt, stehen die Chancen nach gestern gut, dass es zu einem „Buy the rumors and sell the facts“ kommt.
Technisch ist es wichtig für den DAX sein, sich oberhalb der 9.200er Marke zu stabilisieren. Sollte dies nicht gelingen, drohen weitere Verkäufe im DAX in Richtung der November-Tiefs unter die 9.000er Marke. Bestätigt würde die Aufwärtsstruktur mit dem Überwinden des aktuellen Allzeithochs bei 9.426 Punkten.

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de
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