Der Vorsitzende der RBA, Glenn Stevens, bekräftigte einmal mehr seine Einschätzung, dass der AUD, mit Blick auf Preis Relationen und Kosten, zu hoch bewertet sei. Außerdem war der Tenor des Kommentars, dass die Wirtschaft in Down Under weiterhin eine neue Balance sucht, in einem Versuch von Rohstoffexporten und China unabhängiger zu werden und den inländische Konsum zu stimulieren. Der Häusermarkt zeigte sich robust, mit einem Preisanstieg von 7,6% im 3. Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal. Dieser Anstieg, trotz dem positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum, wird von vielen Analysten allerdings auch als Hemmnis für die RBA gesehen, den Leitzins weiter zu senken um Wachstum in anderen Sektoren der Wirtschaft anzustoßen. Eine Blasenbildung auf dem Immobilienmarkt und ein zu schnelles Kreditwachstum werden nicht zu unrecht befürchtet, befindet sich dieses doch weit über den BIP Wachstumsprognosen. Derzeit befindet sich das Hypothekenwachstum in Australien wieder im Bereich der Höchststände von 2007 – 2009:

Genauso problematisch ist das Level der Verschuldung der Privathaushalte. Dieses befindet sich seit Mitte des letzten Jahrzehnts in etwa auf dem gleichen, historisch hohen, Niveau:

Im historischen Vergleich für das Kreditwachstum allgemein zeigt sich hingegen, dass das Kreditwachstum sich in einer moderate Phase befindet. Wichtiger Grund hierfür: Der Rückgang in Anlageninvestitionen des Minensektors.

Diese drei Grafiken unterstreichen das Dilemma der RBA: Auf der einen Seite ist das Wachstum in Australien nicht auf dem Niveau, dass die RBA für gesund erachtet, auf der anderen Seite werden manche Sektoren in Australien als heißgelaufen angesehen, z.B. der Häusermarkt. Eine Leitzinssenkung ist demnach kontraproduktiv und könnte, bevor diese einen positiven Effekt auf der Seite der Produzenten entfaltet, zur Blasenbildung beitragen. Somit erklärt sich Stevens Fokus auf eine Abwertung des AUD um darüber eine
Als Folge büsste der AUDUSD seine Kursgewinne der Konsolidierungsphase vom Montag zum Teil wieder ein und könnte bei einer entsprechenden USD Stärke in den seit 22. Oktober bestehenden Abwärtstrend zurückkehren. Als wichtigen Support sehe ich hier die 0,9450. Auf der Oberseite wird der Widerstand im Bereich der 0,9525 interessant.

Analyse geschrieben von Erik Welne, Junior Marktanalyst von DailyFX.de
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