Der US Dollar trotzt den schlechten Wirtschaftszahlen von gestern und wertete gegen den Euro auf. Dabei wurden wichtige Unterstützungslinien durchbrochen. Es könnte sich ein stabiler Abwärtstrend etablieren.
Die Zahlen zum US Verbrauchervertrauen und ein Kommentar vom Gouverneur der Österreichischen Nationalbank und Mitglied des EZB Rats Nowotny, eine Zinssenkung und die aktuelle Eurostärke sei nicht Teil der internen EZB Diskussion, ließen den EURUSD nur kurzzeitig eine Aufwärtsbewegung machen. Insgesamt überwiegt seit Beginn der Woche die Einstellung, dass alle Negativmeldungen aus den USA (zum Beispiel die Nachwehen des Shutdown Spektakel in Washington und Kosten für die Volkswirtschaft, die Schuldengrenzdebatte und der damit verbundene Vertrauensschwund von Konsumenten und Investoren) bereits eingepreist sind und sich damit ein Aufwertungspotenzial für den USD ergibt.
Märkte handeln Erwartungen und die sich festigende Bestätigung eines schwachen 3. Quartals ist keine großen Bewegungen mehr wert. Ebenso kann der vertagte Taper keinen USD Bären mehr hervorlocken. Ein Taper nicht vor dem Frühjahr 2014 spiegelt sich bereits im aktuellen Kurs wieder.
Damit ergibt sich die interessante Situation, dass selbst Zahlen die objektiv schlecht sind für die US Wirtschaft, sogar als Trigger für eine kurzzeitige Rallye angesehen werden können.
Für das gegenteilige Szenario hieße das, dass nur uneingepreiste Enttäuschungen den EURUSD zu neuen Höchstständen verhelfen werden. Die Wahrscheinlichkeit dafür sehe ich als eher gering an.
Damit zum heutigen Handelstag und den anstehenden Veröffentlichungen:

Was die Geldpolitik der FED anbelangt, werden keine richtungsweisenden Entscheidungen erwartet. Vielmehr dürfte lediglich der Status Quo bestätigt werden. Mit Hinsicht auf mein obiges Argument ergibt sich damit vergleichsweise wenig Volatilität zur Entscheidung selbst.
Die Zahlen zu den US Verbraucherpreisen bieten etwas mehr Kursphantasie.
Allerdings sei hier erwähnt, dass diese Zahlen sich auf September beziehen und damit auf einen Monat, der was Frühindikatoren betrifft, noch verhalten positiv gestartet war. Die Zurückhaltung der Konsumenten in den USA aufgrund des Shutdown wird sich also in diesen Zahlen noch nicht wiederspiegeln.
Aus der Eurozone sind Zahlen aus Deutschland (Arbeitsmarkt, Verbraucherpreise) und Spanien (BIP) im Zentrum der Aufmerksamkeit. Hier könnten allenfalls negative Überraschungen für einen Kursrutsch des EURUSD sorgen. Die Erwartung der Märkte geht in Richtung restriktiver Haltung der EZB im Vergleich zur FED oder der BoJ.
EURUSD
Widerstand: 1,3824 | 1,3770 | 1,3755
Unterstützung: 1,3682 | 1,3740

Analyse geschrieben von Erik Welne, Junior Marktanalyst von DailyFX.de
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