Der deutlich verspätete Arbeitsmarktbericht des US-Statistikamts, des Bureau of Labour Statistics, wird heute um 14:30 Uhr veröffentlicht und damit rund 2,5 Wochen nach dem ursprünglich angesetzten Termin (Fr., 04.10.2013). Der US-Haushaltsstreit, der die Ämter stilllegte und Beamten sogar mit harten Strafen verbot ihrer Arbeit nachzugehen, ist vertagt.
Mit diesem Aufschieben der US-Schuldenproblematik rückt wieder der fundamentale Treiber der Vormonate in den Vordergrund. Die FX-Märkte, vorrangig der USD, und die Aktienmärkte reagierten zuletzt förmlich empfindlich auf Fed-Aussagen. US-Marktdaten heizten Spekulationen an, wie zeitnah die US-Notenbank den angekündigten restriktiven Wandel Taten folgen lässt. Der erwartete „Testballon“, eine geringfügige Reduzierung des 85 Mrd.USD schweren Stimulus-Programms der Notenbank, erfolgte im September nicht. Sorgen, um negative Auswirkungen des 16-tägigen US-Government Shutdowns, lassen inzwischen bereits in Frage stellen, ob die Fed überhaupt noch in 2013 dieser restriktiven Schritt wählen wird. Weitere Monate der USD-Schwäche möchte man meinen? Doch sollten die Daten des Arbeitsmarktberichts heute überzeugen gehe ich von einer verstärkten Nachfrage des USD-Dollars aus. Das die Non Farm Payrolls größere Bewegungen anstoßen können zeigt der Verlauf im EUR/USD. Das Jahreshoch von 1,371 im EUR/USD fiel auf Freitag den 1. Februar, Tag der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten des Vormonats.

US-Arbeitsmarktdaten Non Farm Payrolls
- Erwartung der neugeschaffenen Stellen: 180.000-184.000 (zuletzt 169.000)
- Erwartung der Arbeitslosenquote 7,3% (zuletzt 7,3%)
Die Prognosewerte der Beobachter erstrecken sich in einer Spanne von 155.000 bis 240.000 neugeschaffenen Stellen im September. Der DailyFX Konsensus fällt auf 180, während Bloomberg 184.000 listet. Ebenfalls sollte vermerkt werden, die 2 vorangegangenen Monate wurden einer Revision unterzogen und heute korrigiert. Die Arbeitslosenquote wird laut Erwartung weiterhin bei 7,3% verharren. Die US-Geldpolitik wird ähnlich stillstehen und keinen Änderungen unterworfen werden, wenn der US-Arbeitsmarkt keine positiven Signale sendet. Vom ultralockeren Pfad wird die US-Notenbank nicht abweichen, wenn die konjunktuerelle Erholung im Arbeitsmarkt sich nicht deutlich abzeichnet.
Zum Anfang des Monats enttäuschte bereits der Arbeitsmarktbericht des privaten Dienstleisters ADP. Dieser gilt für viele als Vorbote der US-Non Farm Payrolls. Mit 166.000 fiel die Anzahl neugeschaffener Arbeitsplätze unter der Erwartung von 180.000 im September aus. Der Datensatz trübt die Aussicht auf die heutigen Zahlen.
Neugeschaffenen Stellen
Übergeordnet stimmt einen die Entwicklung der Kennzahl der monatlich neugeschaffenen Arbeitsplätze optimistisch. Im September 2010 wurde der negative Wert verzeichnet und die Entwicklung des Vorkrisenniveaus von 2003-2006 ist wieder erreicht.

Arbeitslosenquote
Auch die Entwicklung der US-Arbeitlosenquote ist übergeordnet positiv zu werten. Seit Oktober 2010 weist die Quote einen verlaufenden Verlauf auf. Doch eine Betrachtung der letzten Entwicklung verdeutlicht, der Prozentsatz verharrt noch deutlich über dem Target der Fed von 7,0% und der Fortschritt auf Monatssicht ist der Fed zu langsam in Anbetracht des schweren Stimulusprogramms der Notenbank.

Szenario: Enttäuschende Non Farm Payrolls
EUR/USD
Der Kurs steht vor seinem Feb. Jahreshoch von 1,371, sollten die Non Farm Payrolls enttäuschen rechne ich mit einem zeitnahen Test des Jahreshochs. Der Bruch könnte Potenzial eröffnen und einen bullishen Lauf an die 1,394/1,4 begünstigen.
Weitere Märkte
Denkbare Reaktion in weiteren Märkten:
- GBP/USD bullish - Lauf an das Septemberhoch bei 1,626 denkbar, es folgt die 1,634
- AUD/USD bullish - frischer Bruch der 0,97 denkbar, es folgt der Widerstand der 0,978
- USD/JPY bearish – verlassen des 98er Bereichs auf der Unterseite und zurück and das Oktobertei um 97,5
Szenario: Positive Non Farm Payrolls
EUR/USD
Sollte der Kennsatz positiv überraschen, könnte der EUR/USD sich aus dem Bereich des Jahreshochs vorerst verabschieben. Die anschließend folgende Bewegung könnte auf den Bereich der 1,345 und 1,34 abzielen.
Weitere Märkte
Denkbare Reaktion in weiteren Märkten:
- GBP/USD bearish - Scharfte Bewegung Richtung 1,62, folgender Support notiert im Bereich der 1,591.
- AUD/USD bearish - die letzten Donnerstag eroberte 0,96 könnte wieder heausgefeordert werden
- USD/JPY bullish – Test der 99er und Folgebruch wären denkbar, es folgt die 100er Marke als nächster Widerstand
EURUSD Daily-Chart, Tendenz: bullish
Widerstand: 1,371 & 1,394/1,4
Unterstützung: 1,357 & 1,345

GBPUSD Daily-Chart, Tendenz: bullish
Widerstand: 1,626 & 1,634
Unterstützung: 1,6 & 1,591

Wirtschaftsdatenkalendar: Highlight der Woche: Non Farm Payrolls

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