Viele Marktteilnehmer sind sich einig: der Bruch der 100er Marke im USD/JPY ist nur eine Frage der Zeit. Die 100er Marke im USD/JPY ist eine Schlüsselmarke und das Level dessen Überschreiten einen nächsten starken Aufwärtsimpuls nach sich ziehen dürfte.
Runde Marke (besonders psychologisch derart relevante, wie die 100er Marke) tendieren dazu als Stop-Level bzw. Einstiegs-Level genutzt zu werden und starke Bewegungen einzuleiten. Doch was bedarf es um diesen Impuls schlußendlich einzuleiten?

Hierfür scheinen zwei Wege (oder eine Kombination dieser) möglich:
1) Eine Erholung der Zinsen von US-Staatspapieren
Seit November 2012 bekommen wir im USD/JPY, begünstigt durch den aggressiven, expansiven, geldpolitischen Kurs des neuen japanischen Premiers Shinzo Abe und stetig, langsam anziehende US-Zinsen eine Rallye zu sehen. Nun, nachdem die Bank of Japan Anfang April ein unbegrenztes, pro Monat sieben Billionen umfassendes quantitatives und qualitatives Easing Programm geliefert hat, die US-Zinsen hingegen erneut abgekippt sind, kommt es zu einer Konsolidierung des Währungspaares knapp unter der 100er Marke.
Die Erholung der US-Zinsniveaus kam durh die jüngsten, durchwachsenen US-Konjunkturdaten ins Stocken, da die Marktteilnehmer von ihrer Einschätzung einer schneller als erwarteten Eindämmung von QE3 Absatnd nahmen. Erneut anziehende Zinsen würden dem USD/JPY entsprechenden Rückenwind liefern, der im USD/JPY schlußendlich einen Bruch der 100er Marke herbeiführen dürfte.

2) Die Japaner müssten beginnen ausländische Anleihen zu kaufen
Trotz dem aggressiven Anleiheaufkaufprogramm der Bank of Japan haben japanische Investoren offenbar noch nicht bzw. nur sehr verhalten begonnen japanische Anleihen zu verkaufen bzw. ausländische Anleihen zu kaufen. Seit dem 04. April, dem Tag der Ankündigung der aggressiven, quantitativen Maßnahmen der BoJ kann man sehen, dass japanische Investoren als Netto-Verkäufer ausländischer (anders als in Yen lautender) Staatspapiere auftraten.
Das ist insofern interessant, als dass die Erwartungshaltung nach dem 04. April eigentlich war, dass japanische Investoren auf JPY lautende Bonds verkaufen und auf andere Währungen lautende Bonds verstärkt nachfragen würden (und somit nahezu ohne Absicherung in ausländisch-lautenden Währungen investieren würden), da sie durch die Maßnahmen der BoJ keinerlei Befürchtungen bezüglich einer starken Aufwertung des JPY gegenüber anderen Währungen zu erwarten haben.
Wenn man so möchte, ist ein Trade im USD/JPY nichts weiter als der Glaube, dass japanische Investoren beginnen ihre Yen-Positionen aufzulösen und in anders lautende Währungen zu investieren. Eine Rallye im USD/JPY und smit ein Bruch der 100er Marke würde dann realitisch werden, würde es Anzeichen geben, dass japanische Investoren von einem Netto-Verkäufer zu einem Netto-Käufer ausländischer Bonds mutieren.
Vor dem Hintergrund der niedrigen Zinsen, die man auf JGBs erhält, scheint dies nur eine Frage der Zeit.
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