Der Japanische Yen stürzte, nachdem die BoJ den Erwartungen auf aggressiven Stimulus entsprach. Die Zinssatzentscheidungen der EZB und der BoE stehen nun im Mittelpunkt.
Gesprächsansätze
- Japanischer Yen sinkt, da BoJ Wetten um aggressiven Stimulus entspricht
- US Dollar steigt, da sich USD/JPY-Rallye auf andere Hauptwährungen überträgt
- Britisches Pfund findet kaum anhaltende Unterstützung beim BoE-Stillstand
- Euro wird fallen, falls EZB Lockerung aufgrund vertiefter Rezession andeutet
Der Japanische Yen fiel im Overnight-Handel gegenüber seinen Hauptgegenstücken um ganze 2,6 Prozent, nachdem die Bank of Japan (BoJ) eine aggressive Ausweitung ihrer monetären Stimulusanstrengungen ankündigte. Die politischen Entscheidungsträger sagten, sie werden die Geldmenge ab jetzt vergrößern und hätten vor, sie von ¥138 Billionen Ende letzten Jahres auf ¥200 in 2013 und ¥270 in 2014 zu erhöhen, um das Ziel einer Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen.
Die Zentralbank wird monatlich ungefähr ¥7,5 Billionen in japanischen Staatsanleihen (JGB) kaufen und die Einschränkungen der Laufzeit, die für den Kauf gelten, aufheben, damit die Darlehenskosten am längeren Ende der Zinskurve reduziert werden (die vorherige Grenze lag bei 3 Jahren). Die Laufzeiten für die Beteiligungen der BoJ werden voraussichtlich im Durchschnitt 6 - 8 Jahre sein. Zusätzlich zu den JGBs wird die BoJ auch ETFs und J-REITs mit einem Tempo von ¥1 Billionen bzw. ¥30 Milliarden jährlich einkaufen.
Die neuen Anstrengungen der BoJ verursachen eine Erhöhung der Bilanz der Zentralbank um 44,9 Prozent. Dies ist vergleichbar mit der 23,9 prozentigen Ausweitung für die Federal Reserve, unter der Annahme, dass die Finanzbehörde der USA monatlich $85 Milliarden an Vermögenswerten bis zum Jahresende kauft. Per Saldo bedeutet dies, dass Haruhiko Kuroda und Konsorten ihre Kollegen vom FOMC auf der geldpolitischen Lockerungsfront überholen werden.
Der USD/JPY reagierte entsprechend und hob über die Zahl 95,00 ab, um dann seinen größten täglichen Anstieg in 17 Monaten zu verbuchen. Diese starke Bewegung schickte Wellen der US Dollar-Stärke über die Forex-Märkte, und der Greenback legte gegenüber seinen Hauptgegenstücken um durchschnittlich 0,9 Prozent zu.
Die Zinssatzentscheidungen der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Schlagzeilen im Wirtschaftskalender der europäischen Handelszeit. Obschon von beiden keine unmittelbaren politischen Veränderungen erwartet werden, werden Trader auf Anzeichen über künftige Lockerungsmaßnahmen in der Rhetorik nach der Ankündigung achten.
In der UK hat sich der Tonfall in den Wirtschaftsnachrichten seit der Sitzung des Zinssatz setzenden MPC im März kaum verändert, also sieht es so aus, als ob die Doves wieder einmal daran scheiterten, eine Mehrheit zugunsten von mehr QE zu finden. Dies wird jedoch die Investoren kaum überraschen und somit keine anhaltende Unterstützung für das Britische Pfund bieten. In diesem Sinne werden wir weiterhin eine Short-Position beim GBP/USD beibehalten.
Es wurde viel für die Anpassung im Aufgabenbereich der BoE im UK Budget für 2013 getan, um der Zentralbank mehr Flexibilität hinsichtlich ihres Inflationsziels von 2 Prozent zu bieten. Die Zentralbank hat sich jedoch nicht gescheut das QE auszuweiten, auch entgegen des vorherigen Rückgangs des hohen VPIs, also sollten die veränderte Rahmenbedingungen der Institution nicht unbedingt weitere Lockerung bringen.
Mit Blick auf die EZB wird der Fokus auf der Pressekonferenz von Präsident Mario Draghi nach der Bekanntgabe der politischen Maßnahmen liegen. Die Wirtschaftsbedingungen in der Eurozone haben sich seit dem letzten Meeting der Zentralbank stark verschlechtert, und die Investoren werden nach Orientierungshilfe bezüglich zukünftiger Stimulusbemühungen suchen, besonders nachdem die Inflation im letzten Monat auf den schwächsten Wert seit August 2010 gefallen ist.
Anzeichen einer sich nahenden Lockerung werden sicherlich auf dem Euro lasten. Kommentare hinsichtlich einer Auflösung des Fiaskos in Zypern und der Präzedenzfall-Auswirkungen werden ebenso auftauchen, doch Draghi wird hinsichtlich dieser Thematik kaum eine substantielle Aussage machen. Wir bleiben short EUR/SEK.
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Asiatische Handelszeit:
GMT |
WHRG |
EREIGNIS |
AKT |
PROGNOSE |
VORHERIG |
22:30 |
AiG Performance-Index für den Servicebereich |
49,6 |
- |
48,5 |
|
0:30 |
AUD |
Baugenehmigungen (im Monatsvergleich) (FEB) |
3,1% |
2,5% |
-2,0% (R+) |
0:30 |
AUD |
Baugenehmigungen (im Jahresvergleich) (FEB) |
12,8% |
14,3% |
10,0% (R+) |
0:30 |
AUD |
Einzelhandelsumsätze, saisonbereinigt (im Monatsvergleich) (FEB) |
1,3% |
0,3% |
1,2% (R+) |
4:42 |
JPY |
Bank of Japan Zinssatzentscheidung |
0,10% |
0,10% |
0,10% |
Europäische Handelszeit:
GMT |
WHRG |
EREIGNIS |
ERWARTET/AKT |
VORHERIG |
WIRKUNG |
7:45 |
EUR |
Italienischer PMI Services (MÄRZ) |
45,5 (A) |
43,6 |
Tief |
7:50 |
EUR |
Französischer Dienstleistungsindex PMI (MÄRZ F) |
41,3 (A) |
41,9 |
Tief |
7:55 |
EUR |
Deutscher PMI Services (MÄRZ F) |
50,9 (A) |
51,6 |
Mittel |
8:00 |
EUR |
Euro-Zone PMI Services (MÄRZ F) |
46,4 (A) |
46,5 |
Mittel |
8:00 |
EUR |
PMI der Euro-Zone, zusammengesetzt (MÄRZ F) |
46,5 (A) |
46,5 |
Mittel |
8:30 |
PMI Services (MÄRZ) |
52,4 (A) |
51,8 |
Mittel |
|
8:30 |
GBP |
Offizielle Reserven (Veränderungen) ($) (MÄRZ) |
$202 Mio. (A) |
-1333 Mio. |
Tief |
9:00 |
EUR |
PPI der Euro-Zone (im Monatsvergleich) (FEB) |
0,2% (A) |
0,4% |
Tief |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone PPI (im Jahresvergleich) (FEB) |
1,l3% (A) |
1,7% |
Tief |
11:00 |
GBP |
Zinssatzentscheidung der Bank of England |
0,5% |
0,5% |
Hoch |
11:00 |
GBP |
Ziel für Anleihenkäufe durch die BOE |
375 Mrd. |
375 Mrd. |
Hoch |
11:45 |
EUR |
Zinssatzentscheidung der Europäischen Zentralbank |
0,8% |
0,8% |
Hoch |
12:30 |
EUR |
EZBs Draghi hält Pressekonferenz |
- |
- |
Hoch |
Kritische Levels:
WHRG |
UNTERSTÜTZUNG |
WIDERSTAND |
1,2687 |
1,2879 |
|
GBP/USD |
1,4956 |
1,5167 |