Die Erwartungen der Marktteilnehmer waren sehr hoch, aber die Bank of Japan hat geliefert. Das Resultat war ein fast 300 Pip starker Run im Anschluss an die BoJ-Sitzung in den folgenden fünf Stunden mit weiterem Aufwärtspotential.
Das aktuelle Anleiheaufkaufprogramm, welches einerseits bis Ende 2013 den Aufkauf von Anleihen im Gegenwert von 101 Billionen Yen mit einer Laufzeit bis maximal drei Jahren und weiter den Aufkauf von JGBs im Gegenwert von 21,6 Billionen Yen pro Jahr mit einer Laufzeit von bis zu 30 Jahren beinhaltete, wurde angehalten, stattdessen einigte man sich auf ein unbegrenztes Aufkaufprogramm im Umfang von monatlich sieben Billionen Yen (58 Milliarden Euro) bis Anfang 2014, wo dann pro Montat Anleihen im Gegenwert von 13 Billionen Yen aufgekauft werden sollen. Betont hat man besonders, dass man die Duration des Anleihe-Portfolios ausdehnen wolle, sprich verstärkt auch langlaufende Japanese Government Bonds (JGBs) aufkaufen wolle. Zudem setzte man das Inflationsziel auf 2%, zu Erreichen in den kommenden zwei Jahren, fest.
Doch, woher kam die starke bullishe Action?
Ich persönlich tue mich schwer damit diese alleine auf die 8-zu-1 Mehrheit im BoJ-Rat bei der Einigung auf ein unbegrenztes Anleiheaufkauf zu suchen.
Denn: in Relation zu dem Aufkaufprogrammm, welches ab Anfang 2014 angestossen werden soll und 13 Billionen Yen pro Monat umfasst, ist das sieben Billionen Yen umfassende Aufkaufprogramm vergleichsweise klein.
Ich würde diese starke Reaktion auf zwei Komponenten zurückführen:
1) Die BoJ schaffte das „Banknoten-Prinzip“ ab, welches bestimmt, dass die umlaufende Banknoten-Menge einen bestimmten Betrag nicht übersteigen darf. Zwar wurde dieses bereits im Sommer 2012 erstmals überschritten, in Verbindung mit den nun angestoßenen quantitativen und qualitativen Maßnahmen bekommt die Abschaffung allerdings einen sogenannten „Wir machen keinen Spaß“-Charakter.
2) Viele Marktteilnehmer sind offensichtlich auf der falschen Seite erwischt worden. Die Action in den JGBs in den vergangenen Wochen und an den FX-Optionsmärkten deutete daraufhin, dass man hier verstärkt auf eine Enttäuschung wettete. Diese nun in den Verlust-laufenden „Wetten“ (bspw. geschriebene Puts auf den Yen-Future) müssen nun aggressiv abgesichert werden und katalysieren den starken Kaufdruck.
Charttechnisch befindet sich der USD/JPY zwar immer noch in einem Konsolidierungsmodus, aber einer Attacke auf das derzeitige Jahreshoch um 96,70 Yen und ein Bruch eben dieses würden den Weg in Richtung 101,30 Yen ebnen, Zwischenziele sind im Bereich 97,70, 98,80 und 99,60 Yen auszumachen.
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