Eine Überraschung war es für mich eigentlich nicht, was Euro-Gruppen Chef Dijsselbloem in einem Reuters-Interview am Montag äußerte:
"If there is a risk in a bank, our first question should be 'Okay, what are you in the bank going to do about that? What can you do to recapitalise yourself?'. If the bank can't do it, then we'll talk to the shareholders and the bondholders, we'll ask them to contribute in recapitalising the bank, and if necessary the uninsured deposit holders,"
(http://www.businessinsider.com/dijsselbloem-cyprus-deal-is-a-template-2013-3#ixzz2OZVnSO9n)
Übersetzt und in Kurzfassung heißt das nichts weiter, als das Zypern doch nicht ein solch einmaliger Fall sein könnte, wie Dijsselbloem letzte Woche Donnerstag noch versicherte: „Cyprus is a very special case, we wouldn't take the same approach to others.“
Dijsselbloem äußerte, dass Länder mit einem großen Bankensektor eine Restrukturierung nach dem zypriotischen Vorbild benötigen würden und, dass das "neue Bail-In-System" eine Nutzung des ESM überflüssig machen könnte. Umformuliert heißt das: in der Euro-Zone sind alle Sparer mit Einlagen größer 100.000 Euro von einer Zwangsenteignung bedroht, sollten Länder wie Spanien oder Italien einen Bailot benötigen.
Der resultierende Risk Off-Modus und die schlagartig anziehende Risiko-Aversion der Marktteilnehmer spiegelte sich sofort in der schon häufiger im Morning Meeting angesprochenen „2s10s“-Zinsstrukturkurve wieder: diese flachte sofort ab, was in Kurzform soviel heißt wie „Risiko-Aversion voraus!“ In der Grafik ist erkennbar, dass die „2s10s“-Zinsstrukturkurve stark zum SPX500 und USD/JPY korreliert ist .
Das Abflachen der Kurve ist ein Frühindikator für eine baldig einsetzende Korrekturbewegung an den Aktienmärkte und auch im USD/JPY. Der DAX verlor bereits kurz nach den Äußerungen rund 2% und die aktuelle Situation an den Optionsmärkten könnte einen zusätzlichen Katalysator liefern (für nähere Infos klicke man http://www.dailyfx.com/devisenhandel/technisch/aktienindizes/2013/03/25/Dijsselbloem_schockt_Marktteilnehmer_DAX_im_Sinkflug_Optionen_als_Katalysator.html)
Ein ähnliches Bild zeigt sich im USD/JPY, welcher durch das Abflachen der Zinsstrukturkurve Kurs auf seine untere, kurzfristige Aufwärtstrendkanalbegrenzung nimmt. Ein Bruch dieser würde den Weg für eine größere Korrekturbewegung des Währungspaares in Richtung 90,70 / 80 Yen frei machen.
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