Auch diese Woche verhieß erneut nicht gutes für das Britische Pfund. Der Kurs stand der das letzte Mal im Juli 2010 unter der 1,5. Die Bewegung die heute den Kursrutsch unter das bis dato bestehende Wochentief beförderte war die Reaktion der Marktteilnehmer auf einen Industriebericht. Der GBP Herstellungsindex PMI schwächelte wider Erwarten und auch die Erholung des Immobilienmarkts des Landes weist Rückschläge auf. Seit Jahresbeginn fiel keins der Major-Währungspaare derartig wie das Britische Pfund gegen den US-Dollar. Der Verlauf dieser Woche erinnert die überraschende Nachricht von letztem Freitag. Zum Wochenschluss erfolgte erneut ein Dämpfer: Das Downgrading der Ratingagentur Moody’s letzten Freitag und die heutigen Industriedaten. Aus AAA wird die Bewertungsstufe von Aa1 und aus den heute erwarteten positiven Industriedaten standen nach der Veröffentlichung rote Zahlen im FX-Kalender, die verdeutlichten überraschend schlechter als erwartet.

Es beschattet den Kursverlauf die Haltung der Fed und die Haltung der Bank of England. Während die Fed sich an den Erholungszeichen der US-Wirtschaft klammert, löst sie sich von der expansiven Haltung ihrer aktuell doch sehr breit aufgestellten expansiven Geldpolitik. Die 85 Milliarden Dollar, die die Fed monatlich im Rahmen ihrers Aufkaufprogramm für Staatsanleihen und Hypothekenpapieren ausschüttet nimmt ein Ende. Das QE-Programm gilt weiterhin als zeitlich unbefristet, doch die Fed stellte spätestens in der letzten Zinssitzung im Januar deutlich und unmissverständlich klar, dass eine Reduzierung der bestehenden Maßnahmen angestrengt werden sollte. Kontraktiver zeigt sich die Stimmung der Fed als noch vor wenigen Monaten. Eine solche Entwicklung spricht bereits für USD Stärke, hinsichtlich des sicheren Hafen Status der Währung werden auch der Währung ferngebliebene (zur Zeiten der QE-Maßnahmen) Investoren wieder verstärkt den US-Dollar nachfragen. Der mögliche Schuldenschnitt heute Abend könnte zusätzlich die Ängste von Marktteilnehmer aufleben und einen sicheren Hafen nachfragen lassen. Mit dem Intervenieren der Schweizerischen Notenbank und einer expansiv agierenden Bank of Japan stellen, die sonst sehr beliebten „Alternativhäfen“ der CHF und JPY aktuell alles andere als eine Alternative zum USD dar.
Die Bank of England spiegelt in ihrer Haltung hingegen den Gegensatz zur Fed wider, die Wirtschaft schwächelt und eine lockere Geldpolitik wurde bereits angedeutet. Das Sitzungsprotokoll der letzten Zinssitzung der BoE offenbarte die Haltung der BoE. Der Gouverneur der Bank SirMervyn King stimmte in der letzten Zinssitzungbereits mit 2 weiteren Entscheidungsträgern der Runde für expansive geldpolitische Maßnahmen. Die 3 Stimmen wurden überstimmt von den verbleibenden 6 der Runde. Doch eins ist daraus abzuleiten , ein Richtungswechsel in der Geldpolitik der Bank of England könnte anstehen. Je trüber weitere UK-Wirtschaftskennzahlen sich zeigen werden, desto eher werden sich weitere Stimmen für weitere exp. Maßnahmen bereit erklären.
Die Haltungen der Zentralbanken driften auseinander, das könnte das Cable (GBP/USD) noch weiter unter Druck setzen.
Wochenchart GBP/USD

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