Anknüpfungspunkte
- Der US Dollar und der Japanische Yen zeigen eine überdurchschnittliche Performance, während die neuen Wahlen in Griechenland die Risikoaversion erhöhen
- Das Britische Pfund lässt die Arbeitsmarktdaten hinter sich und fokussiert sich auf den Inflationsbericht der BOE
- Ein langsamer wachsender Eurozone Verbraucherpreisindex könnte die Euro-Verkäufe wegen Erwartungen eines Easing der EZB verstärken
- Das FOMC Sitzungsprotokoll könnte QE3 Erwartungen schwächen und den Dollaranstieg beschleunigen
Der US Dollar und der Japanische Yen zogen über Nacht nach oben, da ein Einbruch der Aktienkurse zu einer stärkeren Nachfrage nach sicheren Anlagewährerungen führte. Der regionale Benchmark-Aktienindex MSCI Asienpazifik brach um 2,5 Prozent ein, da das anhaltende Patt in Griechenland den Gesetzgeber des Landes zwang, Neuwahlen anzusetzen. Die Trader befürchten, dass diese Wahlen eine regierungsfähige Mehrheit für die Parteien, die Sparmaßnahmen ablehnen (vor allem Syriza), bringen könnten. Somit bestünde die Gefahr, dass Athen seine Verpflichtungen aus der Bail-out-Vereinbarung mit der EU und dem IWF nicht erfüllt, wodurch das Land letztlich die Eurozone und möglicherweise sogar die EU verlassen müsste. Aktienindex-Futures für die Aktienindex-Benchmarks in Europa und den US zeigen scharf nach unten und deuten damit auf weiter anhaltende Risikoaversion hin.
Der Inflationsbericht der Bank of England steht auf der Wirtschaftsagenda ganz oben. Die Trader sehen in diesem Bericht den wichtigsten Anhaltspunkt für die zu erwartende Geldpolitik in den kommenden drei Monaten. Das Protokoll der BOE-Sitzung vom April zeigte, dass der bisher stärkste Befürworter einer expansiven Geldpolitik – Adam Posen – seine langwährende Forderung nach einem weiteren QE angesichts der hartnäckigen Kerninflation zurückgezogen hat. Wenn Posen glaubt, dass diese Inflation schwerer wiegt als der Eintritt der Wirtschaft des UK in eine Rezession, dann sollten andere Komiteemitglieder, die weniger starke Befürworter einer expansiven Geldpolitik sind, zum selben Ergebnis kommen. Die Bestätigung, dass dies tatsächlich der Fall ist, dürfte sich für das Britische Pfund als unterstützend erweisen und somit die Front-end Renditen ansteigen lassen sowie die Abschwächungsbefürchtungen zerstreuen.
Die Zahlen über die UK Arbeitslosenanträge werden voraussichtlich einen Anstieg um 5.000 im April und damit zum ersten Mal seit September 1997 eine Antragstellerzahl (ein Stellvertreter für die Arbeitslosenquote) von 5 Prozent zeigen. Obwohl das Ergebnis sicherlich beunruhigend erscheint, dürften die negativen Auswirkungen auf das Sterling begrenzt bleiben, es sei denn, man findet darin bedeutende Argumente für eine expansivere Geldpolitik der BOE (was den Fokus wie zuvor beschrieben wieder auf den Inflationsbericht verlagert). Die Zahlen zum Verbraucherpreisindex in der Eurozone werden voraussichtlich zeigen, dass sich die Headline-Inflation im April auf 2,6 Prozent abgeschwächt hat, den niedrigsten Wert seit acht Monaten. Das Ergebnis könnte den bereits jetzt starken Abwärtssog beim Euro verstärken, da ein nachlassendes Preiswachstum der EZB Raum für eine Lockerung der Geldpolitik gibt.
Im Lauf des Tages verschiebt sich der Fokus auf die Fed Federal Reserve , wenn die Zentralbank das Sitzungsprotokoll von Ende April veröffentlicht. Wie zuvor besprochen orientierten sich die Märkte am Vorsitzenden Bernanke, der sagte, dass die Offiziellen "bereit seien, mehr zu tun", um der Wirtschaft zu helfen, wenn das Wachstum ins Stocken geraten sollte. Ein zusätzliches QE sei immer noch nicht "vom Tisch". Nach dieser Stellungnahme ging der Dollar weiter nach unten. Allerdings sagte der Fed Chef ebenfalls, dass es "sehr leichtsinnig" wäre, eine höhere Inflation zu erlauben, um die Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Demgegenüber ließen seine Kollegen die Wetten auf US-Arbeitsplätze, Beschäftigung und Preiswachstum ansteigen .. In diesem Sinne könnte der Greenback zusätzliche Unterstützung finden, wenn diese Aspekte im Sitzungsprotokoll auftauchen und dadurch endlich richtig im Markt eingepreist werden.
Asiatische Handelszeiten: was geschah
GMT |
WHRG |
EREIGNIS |
IST |
PROGNOSE |
VORHERIG |
23.50 |
JPY |
Werkzeugmaschinenaufträge (im Monatsvergleich) (MÄR) |
-2,8% |
-3,5% |
2,8% |
23.50 |
JPY |
Werkzeugmaschinenaufträge (im Jahresvergleich) (MÄR) |
-1,1% |
4,4% |
8,9% |
23.50 |
JPY |
Tertiärindustrieindex (im Monatsvergleich) (MÄR) |
-0,6% |
-0,4% |
0,0% |
0:30 |
Westpac Verbrauchervertrauen (MAI) |
0,8% |
- |
-1,6% |
|
0:30 |
AUD |
Westpac Verbrauchervertrauensindex (MAI) |
95,3 |
- |
94,5 |
1:30 |
AUD |
Lohnkostenindex (im Quartalsvergleich) (Q1) |
0,9% |
0,8% |
1,0% |
1:30 |
AUD |
Lohnkostenindex (im Jahresvergleich) (Q1) |
3,6% |
3,5% |
3,6% |
Euro-Handelszeiten: was ist zu erwarten
GMT |
WHRG |
EREIGNIS |
PROGNOSE |
VORHERIG |
AUSWIRKUNG |
6:00 |
EUR |
EU 25 KfZ-Neuzulassungen (APR) |
- |
-7,0% |
Gering |
8:00 |
EUR |
Italienische Handelsbilanz (Total) (€) (MÄR) |
- |
-1113 Mio. |
Gering |
8:00 |
EUR |
Italienische Handelsbilanz EU (€) (MÄR) |
- |
439 Mio. |
Gering |
8.30 |
Veränderung Arbeitslosenanträge (APR) |
5,0 Tsd. |
3,6 Tsd. |
Hoch |
|
8.30 |
GBP |
Anstragstellerquote(APR) |
5,0% |
4,9% |
Mittel |
8.30 |
GBP |
ILO Arbeitslosenquote (3 Monate) (MÄR) |
8,4% |
8,3% |
Mittel |
8.30 |
GBP |
Durchschnittliche Wochenlöhne (3M/im Jahresvergleich) (MÄR) |
1,0% |
1,1% |
Gering |
8.30 |
GBP |
Wochenlöhne ohne Bonus (3M/im Jahresvergleich) (MÄR) |
1,4% |
1,6% |
Gering |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone Verbraucherpreisindex (im Monatsvergleich) (APR) |
0,5% |
1,3% |
Hoch |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone Verbraucherpreisindex (im Jahresvergleich) (APR) |
2,6% |
2,7% |
Hoch |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone Verbraucherpreisindex - Kern (im Jahresvergleich) (APR) |
1,5% |
1,6% |
Mittel |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone Handelsbilanz saisonbereinigt (€) (MÄR) |
3,8 Mrd. |
3,7 Mrd. |
Gering |
9:00 |
EUR |
Euro-Zone Handelsbilanz (€) (MÄR) |
4,0 Mrd. |
2,8 Mrd. |
Gering |
9:00 |
ZEW Umfrage (Erwartungen) (MAI) |
- |
2,1 |
Mittel |
|
9:00 |
EUR |
Frankreich verkauft 2014-2017 Anleihen |
- |
- |
Mittel |
9:00 |
EUR |
Frankreich verkauft 2022-2027 I/L Anleihen |
- |
- |
Mittel |
9:30 |
GBP |
Bank of England Inflationsbericht |
- |
- |
Hoch |
Kritische Level
WHRG |
UNTERSTÜTZUNG |
WIDERSTAND |
1,2794 |
1,2934 |
|
1,6055 |
1,6126 |