Die Devisenmärkte unterliegen einer Vielzahl von Faktoren, die sich auf die Volatilität auswirken. Viele Trader versuchen daher, ihre Strategien individuell anzupassen, um optimal von volatilen Währungspaaren profitieren zu können.
Volatilität, die üblicherweise unter Verwendung der Standardabweichung oder Varianz einer Währung gemessen wird, vermittelt dem Trader einen Eindruck davon, um wie viel eine Währung von ihrem aktuellen Kurs über einen gewissen Zeitraum abweichen kann. Je höher die Volatilität der Währung ist, desto höher ist das Risiko. Volatilität und Risiko werden häufig als gegenseitig austauschbare Begriffe verwendet.
Unterschiedliche Währungspaare weisen unterschiedliche Volatilitäten auf. Die führenden Währungspaare („Majors“), wie EUR/USD, USD/JPY, GBP/USD und USD/CHF, weisen im Allgemeinen weniger Volatilität auf als Schwellenmarktwährungspaare, wie USD/ZAR, USD/KRW und USD/BRL. Normalerweise weisen liquidere Währungspaare eine niedrigere Volatilität auf.
Manche Trader halten sich an die potenziell höheren Erträge, die mit dem Trading volatiler Währungspaare verbunden sein können.
Allerdings gehen diese potenziell höheren Erträge auch mit einem höheren Risiko einher. Trader sollten daher ihre Positionsgrößen reduzieren, wenn sie stark volatile Währungspaare traden.
WELCHE SIND DIE VOLATILSTEN WÄHRUNGSPAARE?
• AUD/JPY (Australischer Dollar/Japanischer Yen)
• NZD/JPY (Neuseeland Dollar/Japanischer Yen)
• AUD/USD (Australischer Dollar/US-Dollar)
• CAD/JPY (Kanadischer Dollar/Japanischer Yen)
• AUD/GBP (Australischer Dollar/Pfund Sterling)

Quelle: Bloomberg Data; historische Volatilität, Standardabweichung der lognormalen Erträge über zehn Jahre
Allerdings sind nicht alle volatilen Devisenpaare führende Währungen. Viele stammen auch aus Schwellenmärkten, wie etwa USD/ZAR (US-Dollar/Südafrikanischer Rand), USD/KRW (US-Dollar/Südkoreanischer Won), USD/BRL (US-Dollar/Brasilianischer Real), USD/TRY (US-Dollar/Türkische Lira) und USD/HUF (US-Dollar/Ungarischer Forint). Hier ist eine Zusammenfassung der zehn volatilsten Währungspaare.
DIE 10 VOLATILSTEN WÄHRUNGSPAARE
Die Währungspaare USD/ZAR, USD/KRW, USD/BRL und andere Paare mit Schwellenmarktwährungen sind tendenziell sehr volatil. Grund dafür ist die niedrige Liquidität und das Risiko, das grundsätzlich mit Schwellenmarktländern verbunden ist. Unten sehen Sie ein Beispiel dafür, wie volatil ein Schwellenmarktwährungspaar sein kann. Das Währungspaar USD/ZAR (US-Dollar/Südafrikanische Rand) bewegte sich innerhalb von anderthalb Monaten um 25 %. Auch bei anderen Schwellenmarktwährungspaaren konnten solche drastischen Bewegungen beobachtet werden.
USD / Südafrikanischer Rand

Quelle: TradingView
WAS IST MIT DEN AM WENIGSTEN VOLATILEN WÄHRUNGSPAAREN?
Die am wenigsten volatilen Währungspaare sind tendenziell führende Währungspaare, die auch im liquidesten sind. Diese Volkswirtschaften sind häufig auch größer und weiterentwickelter, was für ein höheres Tradingvolumen ihrer Währungen sorgt, was tendenziell zu besserer Kursstabilität führt. Die Währungspaare EUR/GBP, NZD/USD, USD/CHF und EUR/USD sind die am wenigsten volatilen Währungspaare. Die geringe Volatilität lässt sich darauf zurückführen, dass sie mit hohen Liquiditätsvolumen gehandelt werden. Wie unten gezeigt liegt die Average True Range (ATR) des Währungspaares USD/CHF zwischen 90 und 50 Pips, eine niedrigere Durchschnittsspanne im Vergleich zu anderen Paaren. Die Average True Range einer Währung ist eine der vielen Möglichkeiten, mit denen man die Volatilität eines Währungspaares messen kann.

Quelle: TradingView
Korrelation zwischen zwei Währungen kann ebenfalls zu niedrigerer Volatilität führen. Der US-Dollar und der Schweizer Franken (USD/CHF) gelten beide als „sicherer Hafen“-Währungen (wie auch der Japanische Yen). Wenn Risiko im Markt auftritt, halten Trader sich an diese Währungen. Sowohl der US-Dollar, als auch der Schweizer Franken gewinnen gegenüber anderen Währungen stärker, weichen aber nicht signifikant voneinander ab.
Das Währungspaar verzeichnet daher nicht so viel Volatilität.
SO TRADET MAN WÄHRUNGSPAAR-VOLATILITÄT
Devisenhändler sollten bei ihrem Trading die aktuelle Volatilität und potentielle Veränderungen der Volatilität berücksichtigen. Trader sollten auch ihre Positionsgrößen in Hinsicht darauf, wie volatil ein Währungspaar ist, anpassen. Je volatiler ein Währungspaar ist, desto kleiner sollte die Position sein, die der Trader aufnimmt. Beim Handeln volatiler Währungspaare müssen Sie die Unterschiede zwischen volatilen Währungen und Währungen mit niedriger Volatilität kennen. Sie sollten auch wissen, wie Volatilität gemessen wird, und sich über Ereignisse auf dem Laufenden halten, die für Volatilität sorgen könnten.
Der Unterschied zwischen dem Trading von Währungspaaren mit hoher Volatilität gegenüber von Währungspaaren mit niedriger Volatilität
1. Währungen mit hoher Volatilität bewegen sich normalerweise über mehr Pips innerhalb eines gewissen Zeitraums als Währungen mit einer niedrigen Volatilität. Dies sorgt beim Trading von Währungspaaren mit hoher Volatilität für ein höheres Risiko.
2. Bei Währungen mit hoher Volatilität besteht eine größere Gefahr von Verlusten als bei Währungspaaren mit niedrigerer Volatilität.
3. Da Währungspaare mit hoher Volatilität größere Bewegungen verzeichnen, sollten Sie die korrekte Positionsgröße bestimmen, die sie beim Trading einhalten sollten.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Volatilität zu messen
Zum Ermitteln der korrekten Positionsgröße müssen Trader Kenntnis davon haben, wie volatil eine Währung sein kann. Zum Messen von Volatilität kann eine Vielzahl von Indikatoren verwendet werden, wie zum Beispiel:
• Donchian-Kanäle
• Gleitende Durchschnitte (durch Vergleich des gleitenden Durchschnitts mit dem aktuellen Kurs).
Lesen Sie unseren Leitfaden zum Trading volatiler Märkte, um mehr über Volatilität zu erfahren – wie sie gemessen wird und wie sie auf andere Märkte angewendet werden kann.
Wesentliche Aspekte von Volatilität, die Trader kennen sollten:
• Wichtige Ereignisse im Tagesgeschehen, wie der Brexit oder Handelskriege, können starke Auswirkungen auf die Volatilität einer Währung haben. Auch Datenveröffentlichungen können die Volatilität beeinflussen. Trader können sich mit einem Wirtschaftskalender über Datenveröffentlichungen auf dem Laufenden halten.
• Volatile Währungspaare folgen vielen technischen Aspekten des Tradings, wie Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, Trendlinien und Kursmustern. Trader können sich mit Hilfe der technischen Analyse in Kombination mit strikten Grundsätzen zur Risikosteuerung Volatilität zu Nutze machen.
• Sich über aktuelle Meldungen, Analysen und Kurse zu einem Devisenpaar auf dem Laufenden zu halten, kann dazu beitragen, mögliche Veränderungen in der Volatilität vorherzusagen. Bei DailyFX finden Sie umfangreiche Prognosen für den Devisenmarkt, die Ihnen helfen, sich im Markt zurechtzufinden.
• DailyFX veranstaltet tägliche Webinare, die Ihnen helfen können, sich auf Zeiten volatiler Märkte vorzubereiten.
• Ergänzen Sie Ihr Erlerntes über den Devisenmarkt und die Entwicklung einer Strategie mit unserem Leitfaden Neu im Devisenhandel. Darin werden die unterschiedlichen Aspekte des Devisenhandels – von Geld-/Brief-Notierungen über Margins und den Short-Verkauf – ausführlich erklärt.