Trendanalyse kann einer der schwierigsten Aufgaben sein, denen sich ein Trader stellen muss. Die Analyse kann wegen der vielen Charts, Zeiträume und technischen Indikatoren verworren sein. Am einfachsten findet man eine Richtung, indem man kurz den Chart durchgeht und damit anfängt, die Hochs und Tiefs zu markieren. Wir können einen Aufwärtstrend etablieren, wenn der Preis höhere Hochs zusammen mit höheren Tiefs bildet. Die Charakteristika eines Abwärtstrends sind das genaue Gegenteil. Abwärtstrends suchen im Speziellen nach Kursbewegungen mit tieferen Tiefs und tieferen Swing-Hochs auf dem Weg abwärts.
Sehen wir uns ein Beispiel an. Unten haben wir einen 30-Minuten-Chart für das Währungspaar EUR/JPY. Unsere Trendanalyse sollte ganz auf der linken Seite unseres Graphs beginnen, indem wir das höchste Hoch markieren. Ich empfehle, Kursbalken von mindestens sechs Handelstagen in Ihrem Chart zu berücksichten. Die heutige Analyse greift das Hoch vom 25. April bei 107,67 heraus. Von diesem Punkt ausgehend bewegte sich der EUR/JPY um 220 Pips auf 105,47 nach unten und bildete am 30. April ein neues Swing-Tief. Ab dort hat die Kurve bis zur Kursbewegung von heute immer weitere tiefere Hochs und tiefere Tiefs geformt. Das deutet darauf hin, dass sich der Kurs in einem Abwärtstrend befindet.

Jetzt da wir eine Vorstellung haben, wo der Trend hingeht, können wir unsere Analyse auch dazu verwenden, das Momentum im Markt zu messen. Dafür empfehle ich, Ihre Graphen in Blöcke von je dreitägigen Handelsperioden aufzuteilen. Dies kann man in Marketscope 2.0 mit der vertikalen Linienfunktion durchführen. Unterteilen Sie Ihren Graph in Blöcke, indem Sie montags und mittwochs Linien einzeichnen. Wie dieser Vorgang abläuft, können Sie in unserem EUR/JPY unten sehen.
Eine starkes Momentum lässt sich daran erkennen, dass die beiden letzten Blöcke zum selben Ergebnis hinsichtlich des Trends kommen. Die in grün dargestellten Blöcke zeigen auf überzeugende Weise tiefere Hochs und tiefere Tiefs in ihren jeweiligen Zeiträumen. In diesem Sinne habe ich als Trader eine starke Tendenz zu verkaufen. Beim Handelsbeginn am Montag werde ich eine weitere vertikale Linie in meinen Graph einzeichnen, um die Schwäche des EUR/JPY von Mittwoch, dem 2. Mai bis einschließlich Montag, dem 7. Mai abzubilden.

Nach der obigen Analyse ziehe ich es vor, weiter nach Gelegenheiten zu suchen, den EUR/JPY bei Retracements und Breakouts zu verkaufen. Diese Präferenz steht in Überstimmung mit unserem Trend und wird auch weiterhin die Grundlage für unser Trading sein, es sei denn, der Kurs bildet ein höheres Hoch. Die primären Kursziele für dieses Paar liegen bei 104,16, wie in der Ausgabe vom 11. April des Chart Of The Day besprochen wurde.