Die meisten Trader analysieren ein Währungspaar für Trading-Zwecke auf der Grundlage eines einzigen Zeitrahmens. Das ist zwar gut und schön, aber indem man mehrere Zeitrahmen für dasselbe Paar betrachtet, erhält man eine viel tiefer gehende Analyse. Stellen Sie sich das so vor, als müssten Sie eine Person beurteilen, nachdem Sie sie einmal oder mehrmals getroffen haben. Sie werden mehr Einblicke sowohl in die Person als auch den Trade gewinnen, wenn Sie sie aus mehreren Blickwinkeln betrachten.
Da sich ein Währungspaar gleichzeitig durch mehrere Zeitrahmen bewegt, ist es für einen Trader vorteilhaft, mehrere dieser Zeitrahmen zu untersuchen, um zu bestimmen, wo innerhalb seines “Trading-Zyklus” sich das Paar in jedem Zeitrahmen befindet. Idealerweise möchte ein Trader seinen Einstieg solange verschieben, bis das Momentum in allen Zeitrahmen ausgerichtet ist… alle bullisch für einen Aufwärtstrend oder alle bärisch für einen Abwärtstrend.
Der ganze Prozess in Bezug auf Trading im Allgemeinen und Multiple Timeframe Analyse (MTFA) im Besonderen beginnt damit, den Trend zu identifizieren… die Richtung, in die der Markt das fragliche Währungspaar über die Zeit bewegt hat. Für unsere Zwecke kann der Trend hier in einem Tages-Chart identifiziert werden.
Im unten stehenden Tages-Chart für das Paar GBP/USD erkennen wir, dass sich das Paar seit Mitte Januar in einem Aufwärtstrend bewegt. Das Paar wurde über dem 200 SMA (grüne Linie) getradet und hat sich von ihm fortbewegt. Der Preis hat auch höhere Hochs und höhere Tiefs gebildet, und zum Zeitpunkt dieses Charts ist das GPB stark und der USD schwach.

Wenn wir die Slow Stochastics betrachten, stellen wir fest, dass der Indikator sehr bullisch ist, da die beiden gleitenden Durchschnitte, die die Stochastics bilden, einen steilen Anstiegswinkel haben und sich der Abstand zwischen ihnen vergrößert, d.h. dass das Momentum stärker wird.
Zusammengenommen ergibt all dies ein bullisches (aufwärts) Momentum. Das bedeutet, dass wir das Paar nur kaufen wollen, wenn jeder Zeitrahmen dasselbe bullische Momentum widerspiegelt.
Da wir jetzt die Richtung kennen, in der wir das Paar traden möchten, wollen wir die Charts der unteren Zeitrahmen unter die Lupe nehmen, um zu sehen, wie sie sich am Daily ausrichten, sodass wir unseren Einstieg “feintunen” können.
Beim Blick auf den 4-Stunden-Chart erkennen wir, dass der Aufwärtstrend dort nach einem milden Retracement auch vorhanden ist. Stochastics spiegelt den eingetretenen Pullback wider, ist aber immer noch ausgerichtet, auf die Oberseite überzukreuzen, wenn bullisches Momentum folgen sollte.

Wir können nun unseren 1-Stunden-Chart auf ein Einstiegssignal überprüfen…

Der 1-Stunden-Chart liefert uns unser optimales Einstiegssignal. Achten Sie darauf, wie Stochastics geretraced ist, sich unter 20 bewegt hat, dann zur Oberseite gekreuzt ist und sich in der Folge über die 20er-Linie bewegt hat.
Der Crossover im roten Kreis wäre unser Einstiegssignal, denn das ist der Punkt, an dem das bullische Momentum im 1-Stunden-Chart zurückkommt. Wenn dieses bullische Crossover stattfindet, ist der 1-Stunden-Zeitrahmen jetzt sowohl am 4-Stunden- als auch am Tages-Chart ausgerichtet. Sie bewegen sich alle gleichzeitig in dieselbe Richtung und damit ist das Ziel unserer Multiple Time Frame Analyse erreicht.
Obwohl MTFA keine Garantie auf einen lukrativen Trade gibt, können wir mit seiner Anwendung in unserer Analyse ein weiteres Werkzeug zu unserem Vorteil nutzen und die Wahrscheinlichkeit auf einen erfolgreichen Trade erhöhen.
Fazit: Um Multiple Time Frame Analyse zu implementieren, überprüfen wir nach dem Ermitteln des Trends einige Charts für kürzere Zeitrahmen und steigen in keinen Trade ein, solange sie nicht in Übereinstimmung mit dem Chart für den längeren Zeitrahmen sind, den wir für die Bestimmung des Trends verwendet haben. Wenn sie alle übereinstimmen, gehen wir den Trade ein. Das ist so ähnlich, wie die Zylinder in einem Schloss auszurichten. Sobald das erledigt ist, geht das Schloss ganz leicht auf.